Warum Frauen viel reden und Männer nie zuhören

Mal ehrlich, wir kennen doch alle Sprichworte wie „Ein Mann ein Wort, eine Frau, ein Wörterbuch.“ Naja. Nicht gerade schmeichelhaft.
Wir (Frauen) kennen auch alle den Vorwurf „Du redest so viel, komm doch mal zum Punkt“, wohingegen Männer gerne den Satz „Du hörst mir nie zu“ um die Ohren gehauen bekommen.

In diesem Artikel werde ich mal mit all diesen Klischees aufräumen und euch vor allem erklären, was es damit auf sich hat. So ganz falsch sind diese Aussagen nämlich nicht 🙂 Und ich zeig euch die Gründe dafür.

Die Kommunikation zwischen Männern und Frauen finde ich total spannend. Meistens bietet sie einiges an Konfliktpotenzial, gespickt mit Andeutungen „ich dachte, du wüsstest, dass…“, „hast du nicht zugehört…“ oder schlicht Ohren auf Durchzug stellen. Jeder meint etwas anderes. Der eine sagt es durch die Blume, der andere versteht die Message nicht. Wieder ein anderer möchte etwas sagen, kann es aber nicht klar ausdrücken und beim anderen kommt es falsch an. Der eine ist sofort eingeschnappt und sagt gar nichts mehr, ein anderer weiß nicht, was er sagen soll und schweigt lieber. Ach herrje.

Du siehst also, Kommunikation hat insgesamt schon einige Fallgruben parat, bei der Kommunikation zwischen Männern und Frauen wird´s dann nochmal spannender.

Das Problem: Wir verstehen nicht wie unsere Kommunikation funktioniert

Wenn wir miteinander reden, möchten wir immer eine Botschaft übermitteln. In der Kommunikationswissenschaft spricht man auch vom Sender – Empfänger Modell. Ganz einfach gesagt, heißt das, dass der Sender etwas sagt und der Empfänger die Information aufnimmt. Das Problem? Wie der Empfänger die Botschaft aufnimmt, lässt einiges an Interpretationsspielraum offen.

Jeder von uns hat unterschiedliche Erfahrungen gemacht, hatte eine andere Erziehung, hat sich Wissen angeeignet, hat Regeln und Vorschriften im Kopf usw. Das bedingt, dass naturgemäß jeder eine Situation anders auffasst und bewertet. Genau gleich ist es auch  in der Kommunikation. Auch hier nimmt jeder etwas anderes wahr, hört Untertöne heraus, fühlt sich persönlich angegriffen oder missversteht etwas.

Warum kommunizieren Männer und Frauen unterschiedlich?

Weil uns die Steinzeit wie so oft auch hier wieder geprägt hat 🙂
Ich beginne mal mit der weiblichen Kommunikation. Frauen neigen dazu, in einem Gespräch fünf verschiedene Themen anzusprechen und diese äußerst detailreich zu schildern. Männern schwirrt nach dieser Art von Gespräch meistens der Kopf und irgendwo zwischen 2. und 3. Geschichte, hat sich der männliche Zuhörer schlicht ausgeklinkt. Frauen hingegen, können stundenlang unterschiedlichste Themen durchhecheln und diese mit Details und Hintergrundinfos ausschmücken.

Männer hingegen, halten sich im direkten Vergleich eher kurz. Sie fassen die wichtigsten Punkte zusammen und können in kurzer Zeit und wenigen Sätzen eine Situation darstellen. Auf die einfache Frage „Wie war´s in der Arbeit?“ antworten Männer in der Regel mit einem einfachen „Gut“, wohingegen Frauen meist den gesamten Arbeitstag und dazugehörige Kleinigkeiten schildern.

Sind Männer redefaul?

Ihr merkt schon, ich übertreibe in diesem Artikel ein bisschen, denn nicht jeder ist gleich und auch die Kommunikation ist individuell. Die grundsätzlichen Kommunikationsmuster bleiben aber gleich.
Die Antwort auf die oben stehende Frage ist: Nein.
Männer brauchen eben nicht so viele Worte in der Kommunikation um etwas darzustellen und es ist manchmal für sie auch anstrengend, den detaillierten Schilderungen ihrer Partnerin zu lauschen.

Das ist der Grund

Der Steinzeitmann war Jäger, die Steinzeitfrau Sammlerin.
Wenn der Steinzeitmann auf die Jagd geht, stellt er sich zwei Fragen: “ Was ist das Problem.“ und „Wie kann ich es lösen?“ Er konzentriert sich nur auf diese beiden Fragen, alles andere ist nebensächlich. Er konzentriert sich primär wo sich das Tier versteckt und wie er es erlegen kann. Details interessieren ihn dabei nicht.

Wenn die Steinzeitfrau unterwegs ist, um Beeren, Blätter und Knollen zu sammeln, ist für sie vor allem entscheidend, wo genau der Beerenstrauch steht oder die Knollen versteckt sind. Sie muss sich den Weg dorthin genau einprägen, muss sich an jede Kleinigkeit erinnern, um den Platz und den Beerenstrauch wieder zu finden. Sie braucht viele verschiedenen Informationen, Details entscheiden, ob sie die Nahrung wiederfindet.

Fällt euch was auf? 🙂

Das ist tatsächlich auch die Erklärung für unser heutiges Kommunikationsmuster!

Dieser Artikel hat das Ziel, dass wir unsere Kommunikation zukünftig einfacher gestalten und mehr Verständnis füreinander aufbringen können.

Frauen: Sollten sich daher bemühen, ihre Schilderungen etwas kürzer zu halten und weniger detailliert zu erzählen. Hier helfen die Fragen: Worum geht es? Worauf will ich hinaus? Was ist der Kern der Erzählung?

Männer: Dürfen in ihren Erzählungen gerne etwas mehr Details einbringen und sich grundsätzlich auch stärker an einem Gespräch mit der Partnerin beteiligen. Hier helfen die Fragen: Was kann ich noch einbringen? Wie kann ich mehr Informationen (eventuell sogar Hintergrund-Infos) in die Geschichte verpacken?

Viel Spaß beim Kommunizieren!

Be extraordinary and stay positive!
Deine Marina

 

 

Photo by Priscilla Du Preez on Unsplash

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